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IN 40 TAGEN UM DIE WELT

erschienen im Purpose Magazin

Im Jahr 1957, also noch bevor das Jet-Zeitalter anbrach, unternahm unser Autor (geb. 1927) mit dem Propellerflugzeug eine Reise um die Welt. Was er damals erlebte, schildert er in diesem Beitrag.

Hier erfahren Sie mehr über:

TEXT: Wolfgang Eckstein

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Wolfgang Eckstein ist 97 Jahre jung. Der Jurist war u.a. Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Bayerischen Bekleidungsindustrie, gründete den Verband deut­scher Mo­de­desig­ner, den Mo­de­kreis München und eine Stif­tung für die Modeindustrie. Für PURPOSE schreibt er exklusiv. www.wolfgangeckstein.eu

Fasten your seatbelt“ – damit ist das Startzeichen gegeben für unseren Flug um die Welt.

Langsam rollt die Maschine mit dröhnenden Motoren im Schein gleißender Lichter über die Startbahn. Wie Glühwürmchen flitzen die Markierungslampen vorbei. Nun hebt sich das fliegende Hotel vom Boden, stürmt zielbewusst vorwärts, die Abendfinsternis durchschneidend.

Erst jetzt erkennen mein Freund und ich, welche Auswirkungen unser schneller Entschluss hat, in 40 Tagen mit dem Propellerflugzeug um die Welt zu fliegen. Es ist wie ein Traum, um dessen Ende man weiß, aber dessen Inhalt sich aus unklaren Vorstellungen zusammensetzt.

Eines werden wir am Ende der Reise wissen:

Wir haben den kühnen Abenteurer David Niven aus dem Film „In 80 Tagen um die Welt“ um die Hälfte der Zeit geschlagen und dabei noch einen weit längeren Weg zurückgelegt.

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INDUSTRIESTÄDTE UND ÖRTCHEN IM LICHTERMEER

Kaum sind unsere ersten ungewissen Gefühle überstanden, folgt schon der Anflug zur Landung in Frankfurt. Ein kurzer Aufenthalt, ein letztes Telefongespräch mit München und weiter geht es der letzten europäischen Zwischenstation in England entgegen.

Dann erscheinen die Lichter von Düsseldorf und später von Amsterdam. Die Maschine ist nur halb besetzt. So bleibt reichlich Platz für unsere eigene Bequemlichkeit.

Bald zeichnen sich die Konturen der Küste von England ab. Die ersten Industriestädte zeigen ihr buntes Lichtermeer. Dazwischen Ortschaften wie kleine Sterngruppen in die Nacht gestreut. Glasgow, das Sprungbrett zum Atlantik, taucht aus dem Nebel der Nacht auf.

In wenigen Minuten werden wir über dem Atlantik sein und das gute alte Europa hinter uns lassen.

Die Maschine klettert in einem steilen Flug auf die vorgeschriebene Höhe von ca. 3.000 Meter. Über der Wolkendecke bieten uns die gleichen Sterne, die zur selben Stunde auch in Deutschland leuchten, einen vertrauten Anblick.

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ZWISCHEN WACHEN UND TRÄUMEN NACH NEW YORK

Sechs Stunden sind wir bereits in der Luft. Das Bordlicht wird auf „Schlaf“ geschaltet. Es ist zwei Uhr früh. Zwischen Schlafen, Wachen und Träumen immer wieder ein Blick durch das Fenster auf die Propeller. Man stellt sich unbewusst die Frage, ob wohl alles glatt gehen wird. In Europa ist bereits heller Tag, aber für uns bleibt es noch weitere sechs Stunden Nacht.

Langsam steigt die Morgensonne in allen Regenbogenfarben am Himmel auf, verbreitet einen rötlichen Schimmer auf den Wolkenfeldern. Die ersten Lichter der neuen Welt. Kleine Inseln zwischen langen Buchten. Boston kommt in Sicht.

Wie mit dem Lineal gezogen liegen die Vorstädte von New York unter uns. Hunderte von farbigen Motorbooten sind an der Küste verstreut. Der Atlantik bildet am Strand ein breites, weißes Schaumband. Die vielbeschriebene Skyline von New York taucht auf. Die Statue of Liberty und das Empire State Building begrüßen uns hoheitsvoll.

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STELLDICHEIN MIT FLUGZEUGEN AUS ALLER WELT IN IDLEWILD

Ruhig setzt die Maschine in Idlewild (heute: John F. Kennedy Airport), dem größten Flugplatz der Welt, auf. Wir müssen lange auf das Aussteigen warten. Die Flugzeuge treffen so schnell nacheinander ein, dass für die Passagiere kaum Zeit bleibt, die Maschinen zu verlassen. Täglich landen hier Tausende von Flugzeugen. Es grenzt an ein Wunderwerk, dass es möglich ist, einen derartigen Verkehr planmäßig abzuwickeln.

Aus allen Teilen der Welt kommen die Maschinen.  Es scheint, als ob sich sämtliche Völker hier ein Stelldichein geben. Zwischen den großen Überseemaschinen unzählige schnittige Privatflugzeuge.

Der erste Mann, der uns auffällt, als wir aussteigen, ist Amerikas Herzensbrecher Nr. 1, Errol Flynn. Groß und breitschultrig, in einem sportlichen Trenchcoat. Mit seinem allbekannten Bärtchen steht er da, lacht wie ein Schulbub und wartet geduldig auf sein Gepäck.

RASANTE TAXIS, NICHTS ALS AUTOS, KEINE STAUS

Nun beginnt das amerikanische Tempo. Ein Taxi bringt uns mit einer Höllenfahrt ins Hotel. Zwischendurch gibt es einige gute Tipps für den Aufenthalt in der neuen Welt.

Der Verkehr flutet wie ein ewiger Strom an uns vorbei. Jetzt sind wir davon überzeugt, dass Amerika das Land der Autos ist. Autos, nichts als Autos.  Aber ausschließlich Taxis, weil für Privatwagen kein Platz bleibt.

Wer falsch parkt, wird abgeschleppt und muss 25 Dollar bezahlen. Wenn der Wagen nicht innerhalb von dreißig Tagen abgeholt ist, wird er verschrottet. Doch was immer wieder erstaunen lässt, ist die Präzision, mit welcher der Verkehr abläuft. Auf sechs Bahnen rasen die Wagen mit sechzig und mehr Kilometer ununterbrochen durch die City von New York, ohne dass es Verkehrsstaus gibt. Unfälle sind höchst selten.

Der Fußgänger ist der König der Straße. Ein amerikanischer Fahrer würde lieber so heftig in die Bremsen treten, dass er sich überschlägt, bevor er einen Fußgänger daran hindert, über die Straße zu gehen. Die Verkehrszeichen werden genauestens beachtet.

Das Sprichwort „Zeit ist Geld“ hat in keiner Stadt der Welt größere Bedeutung als in New York. Nicht nur, dass man schnell isst, trinkt, fährt oder geht, nein, sogar die normale menschliche Aussprache ist hier zu langsam. So versucht man, die Worte oder Sätze möglichst kurz auszudrücken und schnell von sich zu geben.

Wehe dem, der in eine Snack-Bar geht und nicht vorher schon genau weiß, was er bestellen will! Er wird bestimmt entweder nicht beachtet oder höflich hinausgebeten. Sein Platz ist bereits für einen anderen Gast reserviert. Man findet auch ab und zu Schilder mit der Aufschrift: „Nehmen Sie Rücksicht auf unsere Ober, sie sind schwerer zu bekommen als ein Gast!“

Der weit überwiegende Teil der Amerikaner nimmt sein Essen in kleinen Imbissläden ein. Das hat den Vorteil, dass es schnell geht und verhältnismäßig billig ist.

Alles hat hier außergewöhnliche Ausmaße: die Häuser, Reklameschilder, Kinos, man ist auf Massenbetrieb eingestellt.

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BERAUSCHEND: FIFTH AVENUE, BROADWAY, EMPIRE STATE BUILDING

Eine Stadtrundfahrt zeigt, was in New York sehenswert ist. Der Schmuckkasten der Stadt ist zweifellos die Fifth Avenue. Elegante Frauen mit Nerzstolen sind so zahlreich wie in Deutschland Frauen mit Kamelhaarmänteln. Aus Versehen geraten wir in ein „Kaufhaus für Frauen“ und ziehen erstaunte weibliche Blicke auf uns, weil wir die einzigen männlichen Besucher unter Hunderten von Frauen sind.

Der Broadway ist ein Treffpunkt der ganzen Welt, und in seiner Vielfalt an Farben, Lichtern, Geräuschen und Gebäuden nicht zu beschreiben. Wolkenkratzer wechseln mit niedrigen Gebäuden ab. Luxusgeschäfte, Kinopaläste und Ramschläden sind traulich vereint. Dazu Bar an Bar und Leuchtreklamen, die ans Gigantische grenzen. Pepsi Cola z.B. lässt über eine Wand 600.000 Liter Wasser in der Stunde laufen, nur um zu demonstrieren, wie erfrischend dieses Getränk ist.

Strahlender Glanz und erbärmlichstes Elend nebeneinander. Menschen liegen wie gestorben auf dem Bürgersteig.  Arm und alt, vom Alkohol völlig zerstört. Wracks einer Großstadt. Jede Rasse und jede Nationalität ist vertreten. In eigenen Stadtteilen wahren sie ihre nationalen Eigenheiten.

In 15 Sekunden schießt der Lift 102 Stockwerke hoch zur Spitze des höchsten Gebäudes der Welt, des „Empire State Building“ – ein Rundblick, wie er wohl einzigartig ist in der Welt. Der Hudson-River, Manhattan, Harlem, der Hafen mit seinem bunten Treiben und dazwischen die glatte Fassade des UN-Gebäudes. Die Nacht wird zum Tag gemacht in New York. Die Geschäfte bleiben geöffnet und das Nachtleben beginnt – Show und Geschäft. Eine Stadt, berauschend in ihrer Faszination.

TORONTO UND SEINE KREDITANSTALTEN

Wir haben keine Zeit zum Nachdenken. Der Flug nach Kanada liegt vor uns. Start bei strahlendem Sonnenschein. Nur ab und zu liegt eine kleine Ortschaft verloren in die Landschaft gestreut.

Zwischen Wolkenfetzen taucht der Ontario-See auf. Groß wie ein Meer und von Schiffen mit weißen Bugwellen gezeichnet. Großzügige Abfertigung der Formalitäten und höfliche Behandlung bei der Ankunft in Toronto. Hier kommt der Kontrast zu New York noch mehr zu Bewusstsein.

Die Stadt ist nicht ausgereift. Die Zeichen der ersten Einwanderer deutlich sichtbar. In den Hauptstraßen gibt es neben Wolkenkratzern ein- und zweistöckige Häuser in großer Zahl, in denen sich meistens Bars oder Restaurants befinden.

Bankgebäude beherrschen das Straßenbild. Das Geheimnis dieser vielen Kreditanstalten ist die Tatsache, dass der kanadische Bürger, ebenso wie sein Nachbar, der amerikanische, alles auf Kredit kauft und dadurch meistens verschuldet ist. Überall werden alte Gebäude abgerissen und Hochhäuser errichtet. Die Straßenplanung wird auf weiteste Sicht durchgeführt.

Am Abflugtag wieder Sonnenschein. Es geht vorbei am Huron- und Michigansee nach Chicago. Nur wenige Stunden Aufenthalt und ein kurzer Blick in eine gewaltige Industriestadt im Zentrum Amerikas.

UNENDLICHE WEITEN: GESTEIN, WÜSTEN, DIE ROCKY MOUNTAINS UND EIN STURM

Unter uns liegen nun hunderte von riesigen Farmen, soweit das Auge reicht, bestellte Felder und einsame Häuser. Unendliche Straßen, die sich kerzengerade durch die Landschaft ausbreiten. Ein Flugzeug dürfte die einzige Möglichkeit sein, diese Entfernungen zu überbrücken.

Plötzlich ein schneller Wechsel des Landschaftsbildes. Die Erde ist wie mit einem Pflug durchfurcht. Steile Abhänge, wild zerklüftetes Gestein, trostlos und einsam. Stunde für Stunde überfliegen wir die Wüsten Colorados. Kein menschliches Wesen ist zu sehen, keine Straße, kein Haus. Es ist nicht möglich, alles wahrzunehmen. Deshalb erhält der Pilot die Erlaubnis, nochmal eine Schleife zu fliegen.

In der Abenddämmerung erscheinen am Horizont rotglühend die Spitzen der Rocky Mountains. Ein gewaltiger, unvergesslicher Eindruck.

Die ersten Canyons ziehen vorbei, in deren dunklen Abgründe reißende Flüsse sich immer tiefer eingraben. Es ist kaum zu glauben, dass die Natur eine solche Landschaft bilden konnte. Die Gipfel der Berge sind mit Schnee bedeckt und schimmern in der Abendsonne wie große Spiegel auf schwarzem Samt.

Ein Sturm kommt auf. Die Maschine bebt und zittert in allen Teilen. Eine Notlandung in dieser Einöde bedeutet eine Katastrophe. Es würde Tage dauern, bis man die Maschine findet. Der Pilot versucht, dem Sturmzentrum auszuweichen und hoch über die Wolkenfelder in den ewigen Sonnenschein zu steigen.

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LICHTES KALIFORNIEN – UND HOLLYWOOD!

Las Vegas mit seinen Millionen bunten Lichtern kommt in Sicht. Deutlich ist das Vergnügungszentrum zu erkennen, und die Neugierde lässt in mir im Stillen den Gedanken auf einen kurzen Besuch der weltbekannten Stadt der Spieler aufkommen.

Doch Los Angeles kündigt sich an und damit ist Hollywood verbunden. Ein Lichtermeer soweit das Auge reicht, aus einer Höhe von 3.000 Metern. Unendliche Straßen, die sich am Horizont verlieren. Weit auseinandergezogene Villenviertel und bunte Lichtreklamen. Nicht endende Reihen von Autos auf sechsspurigen Straßen.

Wir wohnen im größten Hotel Westamerikas, im Biltmore, das über 1.500 Betten verfügt.

Das Beste in Kalifornien ist sein Klima, weich, mild, nicht heiß, sondern wie eine wohltemperierte Wohnung. Das alles macht die Menschen froh und heiter. Sie sitzen zu hunderten in den großen Palmenparks, diskutieren mit südlichem Temperament und singen ihre Heimatlieder.

Der Gegensatz zu New York ist gewaltig, auch was die Höflichkeit anbetrifft. Man hat hier Zeit und lässt den Tag verstreichen, auch wenn er nur süß verträumt wird.

Hollywood bildet zweifellos den Höhepunkt Kaliforniens. Eine Stadt, in der man leben möchte. Vom Pazifik weht ein leichter Wind, der die Sommerhitze erträglich macht. Versteckt und verträumt liegen die herrlichen Villen von Beverly Hills in romantischen Gärten von südlicher Pracht. Nirgends fehlen die blitzenden Cadillacs.

Alle schönen Frauen dieser Welt scheinen hier versammelt zu sein. Kein Wagen, kein Restaurant und keine Bar, in der nicht bezaubernd aussehende Frauen zu finden sind, die es nicht versäumen, zu zeigen, was ihnen die Natur mitgegeben hat.

Wir besichtigen das berühmte Grab von Valentino, das Chinesische Theater und den Brown-Derby-Club, verschiedene Filmstudios sowie das Beverly-Hills-Hotel. Überall ist der Einfluss der Filmindustrie zu spüren.

Auf Wiedersehen Hollywood und deine schönen Frauen!

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DAS PARADIES: DIE SÜDSEE

Flug zum letzten Paradies dieser Welt. Rundum herrlich strahlend blauer Pazifik. Von Zeit zu Zeit ein Überseedampfer, der seinen Weg durch die unendliche Weite sucht. Ab und zu Haifische in dem erstaunlich klaren Wasser in unendlicher Weite.

Durch die dünne Wolkendecke schlagen sich Bündel von Sonnenstrahlen.

Alles wartet gespannt auf die Trauminsel der Südsee. Endlich, nach einem Flug von zehn Stunden, bietet sich unserem Blick das wunderbare Panorama der Inselgruppe von Hawaii. Ringartige Krater erloschener Vulkane im blauen Spiegel des Pazifiks bieten zu dem Grün der Palmenwälder einen märchenhaften Kontrast.

Im weiten Bogen überfliegen wir Pearl Harbour mit seinen mächtigen Hafenanlagen, in denen Kriegsschiffe der U.S. Navy vor Anker liegen. Der herrliche Strand von Waikiki. Wir können es kaum erwarten, die Maschine zu verlassen. Eine kleine Kapelle spielt hawaiianische Musik, und der berühmte Blumenkranz und Begrüßungskuss der Hula-Tänzerinnen ist unvermeidlich.

An mittlere Temperaturen gewöhnt, können wir es kaum glauben, dass es so heiß sein kann. Der Schweiß bricht uns nach wenigen Minuten aus allen Poren und wir legen schnellstens das hier verpönte Sakko und die Krawatte ab.

Blumen, wohin das Auge blickt. Lachende, freundliche Menschen, die jederzeit zu einem Scherz aufgelegt sind und jede Frage bereitwillig beantworten. Eine ständig kühle Brise vom Pazifik schafft ein angenehmes Klima. Millionen von Orchideen verzaubern die Welt.

Ein ausgedehntes Bad mit herrlich warmem Wasser lässt die Anstrengungen des Fluges schnell vergessen. Der Sonnenuntergang ist unbeschreiblich. Verzaubert sitzen wir im Palmengarten des Hotels, lauschen dem Wellenschlag des Meeres.

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“SURFRIDING” UND ANANASFELDER

Wir versuchen das für Hawaii charakteristische „Surfriding“, ein Sport, der von den Einwohnern eifrig und mit Begeisterung ausgeübt wird. Mit einem flachen Surfbrett schwimmt man weit in das Meer hinaus und lässt sich dann von den ankommenden Wellen mit einer ungefähren Geschwindigkeit von 40 bis 50 Stundenkilometern an den Strand tragen. Leicht gesagt, aber schwer getan!

Eine Rundfahrt um die Insel offenbart die Schönheiten des Landes. Wir mieten einen offenen amerikanischen Wagen. Finden eine hübsche, rassige Fahrerin, die uns an die schönsten Punkte fährt. Auf kurvigen Straßen erreicht man ein kleines Plateau, von dem sich ein herrlicher Rundblick über die Bucht von Waikiki bietet.

Links und rechts der Straße dichter Urwald, der oben zusammengewachsen ist und einen grünen Tunnel bildet. Die Luft ist feucht und es riecht nach vermoderten Pflanzen. Nun geht es vorbei an kleinen Ansiedlungen, an Zuckerrohrplantagen. Ab und zu pflücken wir uns einige Bananen, die so ganz anders schmecken als die in Deutschland gekauften.

Hawaii und Ananas gehören zusammen wie Sand und Meer. Soweit das Auge reicht Ananasfelder. Die Luft ist erfüllt vom herben Duft dieser herrlichen Früchte. Für ein paar Cents erhalten wir einen Berg von diesen überreifen, eisgekühlten Köstlichkeiten.

Die Straße führt direkt am Meer entlang, in dem Hawaiianer mit langen Speeren im flachen Wasser nach Fischen jagen.

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DURCH DEN URWALD ZU DEN SACRED FALLS UND DIE LIEDER DER HAWAIIANER

Eine Wanderung durch den Urwald, um die Sacred Falls zu besuchen. Ein schmaler Pfad schlängelt sich durch ein feuchtes Tal. Der Boden ist übersät mit reifen Früchten. Ab und zu der Schrei von uns unbekannten Tieren.

Schließlich erreichen wir schweißgebadet die Wasserfälle. Ein Felseinschnitt, über den das Wasser senkrecht in ein von der Natur geformtes, riesiges Becken hinabstürzt. Links und rechts steile Felswände, die dicht mit zahllosen Variationen von Tropenpflanzen bewachsen sind. Durch das Treibhausklima erreichen diese ein unerhörtes Wachstum. Nach einem kurzen Besuch in der sehr modernen Universität geht ein sehr ereignisreicher Tag zu Ende.

Einen Sonnenuntergang auf Hawaii wird man niemals vergessen. Wenn die Sonne glutrot im Meer versunken ist, werden hunderte von Fackeln angezündet. Im Schein der flackernden Flammen, begleitet durch das immerwährende Auf und Ab der Meereswellen, beginnen die Einheimischen ihre Lieder zu singen. Sie fahren mit ihren Kanus hinaus aufs Meer und von der Ferne hört man den dumpfen Klang ihrer in die Boote eingebauten Trommeln.

Es gibt kein ausgedehntes Nachtleben in Hawaii. Wenn die mitternächtliche Stunde anbricht, verabschiedet man sich mit einem freundlichen „Aloha“.

DIE SCHÖNHEITEN VON HAWAII

Man will die schönen Morgenstunden nicht versäumen, wenn die Sonne hinter den Bergen hervorkommt und die Delphine zu Dutzenden in der Bucht ihr morgendliches Spiel treiben.

Frühstück in „Moana“. Ein Reporter eines amerikanischen Rundfunksenders tritt an unseren Tisch. Er möchte ein kurzes Interview über ein großes Footballspiel am Vortag geben. Aufgrund unserer „perfekten Kenntnisse“ auf dem Gebiet des amerikanischen Football ist es uns ein Leichtes, stattdessen über die „Schönheiten von Hawaii“ zu berichten. Zum Vergnügen aller Anwesenden und zum Erstaunen der amerikanischen Rundfunkhörer.

Es gäbe viel zu schreiben über die Menschen von Hawaii. Über ihr Wesen und ihre Art zu leben. Über ihre herrlich langen, schwarzen Haare und dunklen, großen Augen. Eine natürliche Sinnlichkeit spricht aus ihren graziösen Bewegungen, wenn sie am Strand entlang gehen oder sich im Meer, wie für das Wasser geboren, bewegen.

Keine Probleme macht auf Hawaii die Kleidung. Man geht grundsätzlich in offenen Sandalen und Shorts.

Die Frauen tragen Strandkleidung oder sogenannte „Mumus“, lange bis zum Boden reichende, weite Kleider mit Hawaii-Mustern bedruckt. Sie sind so zart und durchsichtig, dass sich die Körper gegen die Sonne abzeichnen.

Mit traurigem Herzen verlassen wir Hawaii, werfen die Blumenkränze ins Meer, zum Zeichen eines baldigen glücklichen Wiedersehens.

ABENTEUER ZWISCHEN FIDJI UND ISTANBUL

Der Start verzögert sich wegen eines Motorschadens. Eine gute Voraussetzung für einen 21-Stunden Nonstop Flug über den unendlichen Pazifik!

Nur in Canton Island wird eine einstündige Zwischenlandung zum Auftanken eingelegt: Eine winzige, tropische, einzige Koralleninsel, mit 41 Einwohnern, mitten im Pazifik, auf halbem Weg zwischen Hawaii und Fidschi.

Die Temperatur beträgt 42 Grad um 7 Uhr abends und die Luftfeuchtigkeit 96 Prozent. Die Wände strahlen eine Hitze aus, als wären sie künstlich beheizt. Ein Schild zeigt wie weit wir von zu Hause entfernt sind, z.B. 25.000 Kilometer von Berlin. Wie auf allen Inseln des Pazifiks, gibt es auch hier eine interessante Vogelwelt. In den Palmen sieht man die schönsten Farben und hört die seltsamsten Laute. Nicht weniger bunt sind die Fische, die sich im klaren Wasser tummeln. Herrliche Parot-Fische und Barrakudas.

Die Hitze ist unerträglich und wir sind froh, wieder in der Maschine zu sitzen.

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ÜBER DEN ÄQUATOR VOM HERBST IN DEN FRÜHLING AUF DEN FIDSCHIS

Immer weiter geht der Flug südwärts über den Äquator. Die Jahreszeit wechselt vom Herbst zum Frühling. Auf den Fidschi-Inseln empfängt uns fröhliche Musik. Eine Gruppe von Einwohnern ist eifrig bemüht, uns jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Sie schleppen Platten voll mit Sandwiches und eisgekühlte Getränke herbei.

Ewig blühen hier die Blumen in den herrlichsten Farben. Ebenso bunt sind die Uniformen der Polizei. Wir besichtigen die größten Goldminen des Südpazifiks. Fahren meilenweit durch Zuckerrohrfelder und Weideplätze.

Fidschi ist einer der wenigen Orte dieser Welt, an dem man noch ursprüngliches, unbeschwertes Leben sehen, fühlen und erleben kann. Ein herrlicher Strand mit Kokoswäldern und schilfgedeckten Hütten. Freundliche Insulaner, die in ihren traditionellen Booten auf das fischreiche, kristallklare Meer hinausfahren und dabei ihre uralten Lieder singen.

Man kann die buntschillernden Fische noch tief unten am Grund beobachten. Ein beeindruckendes Erlebnis, wenn die Einwohner mit bloßen Füßen über rotglühende Steine laufen, ohne den geringsten Schaden zu leiden und mit einem Lächeln im Gesicht.

Tahiti ist das zweite Paradies. Ein Platz weitab von menschlicher Hast und ungestört mitten im Pazifik.

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25 STUNDEN FLUG INS “KONSERVATIVE” AUSTRALIEN

Weiter geht es zum fünften Erdteil. In der Morgendämmerung leuchten, nach einem 25-stündigen Flug über 11.000 Kilometer, die Küsten von Australien auf. Ein Blick auf den Kalender. Der Sonntag kommt in dieser Woche hier nach dem Freitag.

Einer der größten Häfen der Welt liegt unter uns. Mit englischer Höflichkeit werden die Formalitäten erledigt. Alles ist konservativ in Australien. Im Hotel bekommen wir dies besonders zu spüren, umständlicher geht es nicht mehr.

Heute an dieser Stelle dagegen ein großes Lob dem amerikanischen Hotel-Service! Es dürfte wohl kein Land auf der Welt geben, in dem die Hotels so funktionell und komfortabel eingerichtet sind wie in Amerika. Es gibt nichts, was der Gast entbehren müsste. Alles wird dort mit größter Selbstverständlichkeit geboten.

Australien entspricht in seiner Größe den U.S.A, während seine Gesamtbevölkerung der von New York (9 Millionen) gleichkommt.

Die Hälfte der Bevölkerung lebt in Sydney, Melbourne, Brisbane und Perth. Sydney ist der Einwanderungshafen für alle Emigranten und man findet dort deshalb alle Völker dieser Erde, die versuchen, sich auf eine Sprache zu einigen. Das Ergebnis ist ein unverständliches Englisch. Viele glauben, hier ihr Glück zu finden und haben nicht den Mut, sich hinaus ins Land zu wagen, das unendliche Möglichkeiten bietet.

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Durch strenge Anordnungen wird das Nachtleben stark eingeschränkt. Die Kneipen schließen bereits um 2 Uhr. In Melbourne ist der Ausschank von Alkohol schon ab 18 Uhr verboten. Man nimmt deshalb seine eigene Flasche mit ins Lokal und trinkt verstohlen seinen Whisky, ohne dass jemand Anstoß daran nimmt.

Auf einer Autotour gewinnen wir einen Eindruck von der Umgebung von Sydney.

Kaum 12 Meilen von der Stadt entfernt beginnt die Steppe und der Urwald. Romantische Täler, die von der Sonne ausgebrannt sind. Riesige Flächen, die Opfer von Waldbränden wurden.

Die Bootsfahrt auf dem Hawskbury-River ist ein unvergessliches Erlebnis. Links und rechts steigen steile Felswände empor. Unwillkürlich denkt man an norwegische Fjorde. Im Fluss treiben zu Dutzende, eimergroße Quallen, ab und zu zeigt ein verirrter Haifisch seine Schwanzflosse – und das weit flussaufwärts. Ein breites Stahlnetz, quer durch den Fluss gespannt, zeigt, dass selbst hier noch gefährliche Meeresbewohner zu finden sind.

Tief im Landesinneren liegen in der „Bobbin-Bay“ zahlreiche herrliche Motorjachten, auf welchen reiche Australier Jagdausflüge unternehmen.

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SINGAPUR: EINE SCHWÜLE FESTUNG

Der Flug in die Heimat geht quer durch Australien über unendliche Steppen- und Wüstengebiete. Dies erklärt, warum sich die Bevölkerung, obwohl das Land groß genug ist, in den Städten zusammendrängt. Niemand möchte gern Pionierarbeit leisten, und das Land hätte sie so dringend nötig.

In Darwin verlassen wir das ferne Australien, fliegen vorbei an Sumatra, nach Singapur, eine der heißesten Städte der Welt, direkt am Äquator. Die Kleidung klebt in dieser tropischen Schwüle am Leib. Im malaiischen Teil von Singapur bauten die Gläubigen der verschiedensten Religionsrichtungen ihre Tempel.

Im Ganzen gesehen ist Singapur nichts als eine Festung, ein Stützpunkt des britischen Empire.

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THAILAND: LEBEN IN UND MIT DEM WASSER

Nach dem Überqueren des Golfs von Siam, geht es entlang der malaiischen Küste.

Plötzlich liegen unter uns weite Gebiete, die vom Wasser überflutet sind. Mitten in dieser Wasserwüste gibt es kleine Ansiedlungen und einzelne Hütten. Es sind die ertragreichen Reisfelder von Thailand. Das Klima ist heiß und durch das viele Wasser sehr feucht.

Bereits auf der Fahrt nach Bangkok erkennt man die Eigenart dieses Landes. Wasser, wohin das Auge reicht. Die Menschen leben im und mit dem Wasser. Zur Freude der fröhlich darin herumplantschenden Kinder. Wir hören Lachen aus den Hütten, die ebenfalls unter Wasser stehen. Nur die Schlafstellen liegen über der Wasseroberfläche. Sogar öffentliche Gebäude stehen im Wasser. Man fährt durch die Toreinfahrt in 15 cm hohem Wasser zum Eingang, watet zur Tür oder wagt einen Sprung.

Trotz dieser scheinbaren Armut ist Thailand reich an Gummi und Reis, und der Dollarstrom aus Amerika bringt neuen Auftrieb. Man genießt das Leben in vollen Zügen mit einer bemerkenswerten Unbekümmertheit.

In den Restaurants deutsche Ingenieure, englische Kaufleute, amerikanische Offiziere und chinesische Händler. Alle zeigen den Drang, dem Leben die besten Seiten abzugewinnen. In den Straßen ist ein unbeschreiblicher Verkehr von Autos ältester und neuester Modelle. Scheinbar ist jeder in seine Hupe verliebt, denn anders können wir uns das ohrenbetäubende Konzert nicht erklären. Da gibt es plötzlich einen kleinen Unfall und im Nu sind alle Straßen verstopft. Man drängt sich in Scharen, um das Ereignis auszukosten. Gesamtschaden: ca. 4 DM.

Siam, wie man Thailand früher einmal genannt hat, wird oft das letzte Märchenland genannt und es trägt diesen Namen mit Recht. Abertausende von Tempeln in den verschiedensten Farben und Formen. Alles umgibt die geheimnisvolle Stille fernöstlicher Religionen. Die grazilen siamesischen Tänzerinnen anzusehen ist ein Erlebnis der besonderen Art.

Wir wären gerne noch einige Tage geblieben, aber die Zeit drängt.

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VON BURMA NACH INDIEN UND PAKISTAN

Bald sind wir in Rangoon, der Hauptstadt von Burma, die im Delta des Irrawady-River liegt.

Weiter geht es nach Kalkutta, an der östlichsten Spitze von Indien. Hier werden uns herrliche Handarbeiten angeboten. Eine moderne Großstadt mit über fünf Millionen Einwohnern. Im botanischen Garten entdecken wir einen Baum, der so breite Zweige trägt, dass darunter mehrere hundert Menschen sitzen können.

Es geht quer über Indien hinweg. Wüstengebiete wechseln mit Steppe und Urwald ab. Nach einem langen Flug ist Karatschi, die Hauptstadt von Pakistan, erreicht.

Der Mond spiegelt sich im dunklen Wasser des Arabischen Meeres und die Lichter am Strand lassen die Schaumkronen der Wellen wie silberne Kämme erscheinen.

Die Einwohner bieten uns eine Vielzahl von handgearbeiteten Elfenbeinschnitzereien an. Man könnte Berge von diesen Sachen kaufen, wenn das Fluggepäck nicht zu schwer davon würde.

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DER NAHE OSTEN: FLAMMENDES ÖL UND GLÜHEND HEIßES SYRIEN

Über dem Persischen Golf geht es Richtung Bahrein, an Kuweit vorbei nach Basra und Abadan. In der Morgendämmerung leuchten die mächtigen Feuer der Ölquellen mitten in der Wüste. Unendlicher Reichtum quillt aus der Erde. Wo werden diese Milliarden eines Tages hinfließen?

Nach kurzer Zeit erwartet uns Bagdad. Vorbei an den historischen Stätten von Babylon und dem Garten von Eden. Hell leuchtet die goldene Kuppel der Moschee.

Der Pilot wendet die Maschine nach Südwesten und überfliegt die syrische Wüste. Von Zeit zu Zeit erkennen wir im eintönigen Braun der weiten Wüstenflächen mit erstaunlicher Genauigkeit die schwarzen Zelte der arabischen Nomaden und lange Kamelkarawanen. Allein der Gedanke, in dieser glühenden Hitze, ohne die erfrischende Kühle unserer herrlichen Wälder leben zu müssen, ist unerträglich.

Wir sind froh, Damaskus hinter uns zu lassen und die Hauptstadt Libanons vor uns haben.

Beirut mit seinem herrlichen Mittelmeerstrand begrüßt uns als erste Stadt mit europäischem Charakter. Man spürt, dass diese Stadt das Sprungbrett nach Osten ist. Auch Paris des Orients genannt. Hier ist altes Kulturland, geboren aus der Geschichte von Jahrtausenden. Verschiedenste Völker haben ihre Spuren hinterlassen. Die Ruine des römischen Jupiter-Tempels ist eine davon. Der „Pigeon Rock“ gilt als das bekannteste Felsengebiet in der Nähe von Beirut.

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FETTNÄPFCHEN POLITIK UND EINE PEINLICHE BEGEGNUNG MIT DER TÜRKISCHEN PRESSE

Nach einer Stadtrundfahrt tritt eine Journalistin auf uns zu. Sie möchte unsere Meinung über den Ausgang der türkischen Wahlen, die am Vortag stattgefunden haben, wissen. Wir loben den Weitblick des türkischen Volkes, das die bisher so erfolgreiche Regierung wieder gewählt hat. Die erstaunten Augen der Türkin veranlassen uns zu fragen, welcher Partei sie angehöre, worauf sie die Regierungsopposition nennt. Nach einer Stunde werden wir in unserem Zimmer angerufen und gebeten, in die Halle des Hotels zu kommen, weil uns weitere Reporter sprechen möchten.

Erstaunt sind wir allerdings, als wir dort ca. zehn Vertreter der türkischen Presse vorfinden, die uns nach allen Regeln der journalistischen Kunst über unsere politische Meinung ausfragen.

Wir haben nur einen Wunsch, dass der Boden sich öffnet und wir auf diese Weise verschwinden können. Schweißgebadet verlassen wir nach einem halbstündigen Verhör die Stätte der Qual – und dann entschlossen wir uns, keine „Politiker“ zu werden. Die türkischen Zeitungen berichteten am nächsten Tage ausführlich über diese Pressekonferenz.

Am Abend genießen wir im Sadirvan Super Club das herrliche Essen, während eine unübertreffliche Schau über die Bühne rollt. Die Decke wölbt sich wie ein Sternenhimmel über den Raum. Am Bosporus leuchten unzählige Lichter wie aus Tausendundeiner Nacht.

Der Rückflug nach München erscheint wie ein kleiner Ausflug. So gering ist die Entfernung, gemessen an den weiten Strecken, die wir in Asien geflogen sind.

Als die Maschine auf dem Flugfeld aufsetzt, geht ein Flug über 50.000 Kilometer zu Ende.

DIE FLUGROUTE VON AMERIKA IN DIE TÜRKEI ÜBER ALLE KONTINENTE: 50.000 KILOMETER

Die Flugroute ging über Schottland nach Amerika, Kanada, Canton Island (heute Kiribati), Australien, Französisch-Polynesien, Singapur, Thailand, Burma, Pakistan, Indien, Irak, Syrien, Libanon, Türkei. Alle fünf Kontinente habe ich berührt und 15 Länder besucht.

In meinen Taschen fanden sich Münzen aus den verschiedensten Erdteilen der Welt. Heute muss ich lachen über die vielen kleinen Schwierigkeiten, die sich immer dann ergaben, wenn ich ein neues Land mit neuer Sprache, Schrift, Währung und neuen Sitten betrat.

Das alles werde ich vielleicht eines Tages vergessen. Aber das gewaltige Erlebnis mit seinen unauslöschlichen Eindrücken wird in mir bleiben als Befriedigung, unsere gute alte Erde in 40 Tagen umrundet zu haben. Es war sicher die letzte Möglichkeit, dies alles u.a. mit einer langsamen (400 Stundenkilometer), niedrigfliegenden (3000 Höhenmeter) Propellermaschine so hautnah in sich aufnehmen zu können.

Das Jet-Zeitalter ist bereits angebrochen und es wird einer solchen Reise den unvergleichlichen Zauber dieser unmittelbaren Eindrücke nehmen.

Fotos: Privat